Die Wittower Fähre in TTe

Baubericht und Bildergalerie

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funkferngesteuertes Modell der Fähre "Wittow"

Das richtige Flair an einem Hafenmodul kommt erst dann richtig zur Geltung, wenn sich auch die Schiffe bewegen. Dies war unser Ziel schon beim Beginn der Bauarbeiten am Fähranleger. Zu Anfang war eine Schiene vorgesehen, welche mit einem darin geführten Schlitten die Fähre per Seilzug bewegen sollte. Dies funktionierte zwar, ist aber nicht mehr ganz zeitgemäß. Da kam es wie gerufen, dass in der Zeitschrift "Modelleisenbahner" das funkferngesteurte LKW-Modell einer Feuerwehr der Firma Wiking vorgestellt wurde. Ich beschloss, ein solches Modell zu kaufen, um die Komponenten für eine funkferngesteuerte Fähre zu nutzen.

Die fertige Fähre kann man sich in diesen Videos ansehen.

Als erstes wurde das LKW-Modell komplett zerlegt und die für mich erforderlichen Komponenten freigelegt.

Auf dem Bild mit der Fährmodellunterseite sieht man links die Vorderachse, die ich aus dem LKW-Chassis herausgesägt habe. Die Achse ist um die Längsachse pendelnd gelagert, so dass das Modell auch unebene Flächen befahren kann und mit allen 4 Räder auf dem Boden bleibt. Dann kommt der Lenkservo. Diesen habe ich in der Höhe angepasst, da er sonst nicht unter die Fähre passt (er ist statt 13 mm jetzt nur noch 7 mm hoch). Er besteht aus einem 6 mm Motor mit Schnecke, der dann über ein dreistufiges Getriebe die Lenkgabel antreibt. Diese Lenkgabel ist an einem Zahnrad befestigt und sitzt mit ihrer Achse in einem Potentiometer, welches mit seiner Winkelstellung eine Rückmeldung zur Fernsteuerung gibt. Somit ist der Drehwinkel vom Potentiometer (Lenkgabel) und der Drehwinkel des "Lenkrades" an der Funkfernsteuerung der gleiche. Dann kommt die eigentliche Platine mit den elektronischen Bauelementen. Von den elektronischen Abgängen nutze ich nur den Servo und die Antriebssteuerung. Das Rote Bauelement unter der Platine ist der Akku. Rechts davon folgt dann das Antriebsgetriebe. Dieses habe ich dieses Mal nicht selber gebaut sondern bei http://www.conrad.de bestellt (Übersetzung 90:1). Die kleinen Antriebsräder mit Gummireifen stammen von einem Modellauto. Das Getriebe wurde oben und unten befräst, damit es in den mir zur Verfügung stehenden Bauraum passt. An den Enden der Fähre habe ich jeweils noch ein Getriebe 200:1 mit einem 4 mm Motor untergebracht, welches über einen Hebelmechanismus die Schranken an den Enden der Fähre antreibt. Die Stromübertragung zu diesem Motor erfolgt von Land aus über Zentrierkontakte und einen in der Mitte längs geteilten Metallstift, welcher in der Fähre befestigt ist. Die Zentrierkontakte bestehen aus vergoldeten Blechstreifen, welche ich aus SUB-D-Buchsen gewonnen und dann auf federnde 0,2 mm starke Bronzestreifen aufgelötet habe. Reine Bronzestreifen haben sich nicht bewährt, da nach einiger Zeit durch Korrossion der Übergangswiderstand für die sehr geringen Spannung zu groß wurde.

Das Deck besteht aus kupferkaschiertem Basismaterial, an welches ich die Bordwand aus 0,15 mm dünnem Messing angelötet habe.

Das Ruderhaus und sämliche Bordaufbauten und Zubehörteile hat mein Vater in mühevoller Kleinarbeit hergestellt.

Die Lackierung erfolgte mit Weinert-Nitro-Farben per Airbrush. Jetzt muß ich mich nur noch getrauen, das schöne weiße Schiff zu altern. Vorbildfotos habe ich zum Glück, aber es kostet schon mich große Überwindung, die Verschmutzungen und Rostflecken nachzubilden.

Dieses Beispiel zeigt, dass es möglich ist, ein funktionierendes ferngesteuertes Modell im Maßstab 1:120 zu bauen. Die Herausforderung war, den gesamten Antrieb auf einer Höhe von kleiner 10 mm unterzubringen, da dies meine Schienenoberkante darstellt. Dieser Aufbau ist sicher auch interessant für andere ferngesteuerte Anwendungen oder Schiffe auf Modellanlagen. Es muß ja nicht immer eine Fähre sein, wobei diese ja in Verbindung mit der Eisenbahn immer ein echter Blickfang ist. Wenn sich etwas auf einer Anlage bewegt, ist das immer das Highlight.

Vielleicht hat ja der eine oder andere Modellbaufreund auch Interesse an einem solchen Modell. Es ist wirklich nicht schwer umzusetzen und man muß auch keine Ahnung von den ganzen elektronischen Fernsteuerkomponenten haben, da ja vom Grundmodell her alles schon funktioniert.